Von einer „Herzenssache“ sprechen die Erste Landesbeamtin Anil Kübel und Kreisbrandmeister Joachim Wagner bei der offiziellen Vorstellung der Aktion „Region der Lebensretter“ im Europasaal in Wolpertshausen. Dazu eingeladen waren Vertreter aller Hilfsorganisationen aus dem Landkreis. Herzenssache deshalb, weil sich der Landkreis Schwäbisch Hall dieser „Region der Lebensretter“ angeschlossen hat. Um was es geht, ist dabei klar formuliert: Alle, die eine geeignete medizinische- oder Sanitäts-Ausbildung mitbringen, sind aufgerufen, sich in einer App zu registrieren. Bei einer nötigen Reanimation einer Patientin oder eines Patienten, die sich in der Nähe des Registrierten befinden, wird dieser ehrenamtliche Helfer von der Leitstelle über die App zum Einsatzort alarmiert. „Damit soll gewährleistet werden, dass bei einem Herzstillstand innerhalb kürzester Zeit Helfer vor Ort sind, die mit der wichtigen Herzdruckmassage beginnen“, so Joachim Wagner. Der ebenfalls von der Leitstelle nach dem Notruf alarmierte Rettungswagen mit den professionellen Rettungskräften braucht im Landkreis im Durchschnitt sieben bis acht Minuten, bis er am Notfallortsort eintrifft. Die Nachbarin wiederum ist vielleicht bereits nach zwei Minuten beim Patienten. Da die Überlebenschance der Betroffenen mit jeder vergangenen Minute sinkt, ist die schnelle Hilfe also überlebenswichtig. Nach neun Minuten liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Herzkammerflimmern statistisch noch bei circa zehn Prozent.
Mit viel Herzblut ist Dr. Judith Joos bei ihren Erläuterungen der Hintergrundinformationen zum gemeinnützigen Verein „Region der Lebensretter“, der in Freiburg ansässig ist, dabei. Sie ist die Geschäftsführerin und eine der Hauptverantwortlichen, die das Ersthelfer-Alarmierungssystem voranbringen wollen. Die Grundidee stammt aus Dänemark und wurde nach Deutschland importiert.
Millionen Menschen, eine Notrufnummer. Die „112“ steht in Europa für schnelle, zuverlässige und qualifizierte Hilfe von Feuerwehren und Rettungsdiensten. Um die Nummer bekannter zu machen, wird alljährlich zum 11. Februar (11.2.) der europaweite Notruftag veranstaltet. Ob bei einem Brand, einem Verkehrsunfall oder im Haushalt: Gibt es einen Notfall, muss es schnell gehen. Das Handy wird gezückt, der Notruf „112“ gewählt – im Landkreis Schwäbisch Hall meldet sich dann die integrierte Leitstelle. Um exakt die richtigen Helfer lossenden zu können, werden dort einige Informationen vom Anrufenden benötigt. „Dafür zieht man die fünf sogenannten ‚W’-Fragen zurate“, so Joachim Wagner, Kreisbrandmeister im Landkreis Schwäbisch Hall.
Wo ist der Notfallort: Straße, Hausnummer und Ort, wo der Notfall passiert ist. Je präziser beschrieben wird, wo genau die Hilfe benötigt wird, desto schneller sind die Rettungskräfte am richtigen Einsatzort.
Was ist passiert? Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Einsatzkräfte und Fahrzeuge alarmiert – beim Müllcontainerbrand kommt die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug, bei einem schweren Verkehrsunfall werden andere Hilfsmittel benötigt.
Wer ruft an? Wenn eine Einsatzstelle beispielsweise im Wald schwer zu finden ist, ist es für die Kräfte hilfreich, dass die Leitstelle den Anrufer noch einmal kontaktieren kann. Teilen Sie dem Disponenten deshalb unbedingt mit, unter welcher Telefonnummer Sie für Rückfragen aktuell erreichbar sind.
Gegenüber der Südwest Presse hat sich der Verbandsvorsitzende Alfred Fetzer zu den Angriffen auf Rettungskräfte und Feuerwehrfahrzeuge in der Silvesternacht geäußert. „Was in der Silvesternacht in Berlin passiert ist, hat schockiert. Aber auch im Landkreis Hall werden Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK bei ihrer Arbeit behindert sowie verbal und körperlich angegangen“, wird Fetzer zitiert. Schwer verletzt worden sei seines Wissens noch niemand, allerdings sehe er die Entwicklung, dass die Hemmschwelle, Einsatzkräfte anzugreifen, immer weiter sinke. Seine Erklärung: Generelle Unzufriedenheit der Täter mit dem politischen System und zu viel Alkohol. Fetzer weiter: „Aggressivität gegenüber Menschen, die helfen wollen, ist nicht nachvollziehbar und völlig inakzeptabel. Auch die Täter sind in einer Notlage gottfroh, wenn die Feuerwehr da ist.“
Der Vorsitzende fordert, dass die Bestrafung der Täter konsequent und unverzüglich umgesetzt werde. Und, wenn nötig, bestehende Gesetze verschärft werden. „Diese Leute müssen in ihre Schranken gewiesen werden.“ Er sehe auch einen immensen Schaden für die Nachwuchsarbeit, da sich junge Menschen zweimal überlegen, ehrenamtlich tätig zu werden, wenn sie dort Gefahr laufen, bei Einsätzen angegriffen zu werden.
Ein Verbot von Feuerwerk sieht Fetzer nicht für sinnvoll an, da damit nur die Mehrheit bestraft würde, weil sich eine Minderheit danebenbenommen habe.
Um die dunkle Jahreszeit zu erleuchten, werden in der Weihnachtszeit vermehrt Kerzen angezündet oder Lichterketten installiert.
Damit diese besinnliche Zeit nicht durch Brände überschattet wird, die durch Unachtsamkeit ausgelöst wurden, appellieren die Feuerwehren an die Umsicht der Bürgerinnen und Bürger, mit Kerzen sorgsam umzugehen. Dadurch könnten zahlreiche Feuerwehreinsätze vermieden werden. „Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland in der Adventszeit mehrere tausend folgenschwere Brände, die durch den sorgsameren Umgang mit Kerzen und die größere Verbreitung von Rauchmeldern vermieden werden könnten“, erklärt Alfred Fetzer, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Schwäbisch Hall.
Die Feuerwehren des Landkreises informieren deshalb über die Brandrisiken in der Weihnachtszeit. „Unachtsamkeit, etwa beim Umgang mit dem Adventskranz oder durch nicht gelöschte Kerzen, ist in dieser Zeit eine der häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände“, sagt Fetzer. „Diese Brände werden meist viel zu spät entdeckt und führen dann oft zu Personenschäden durch Rauchgasvergiftungen.“
Rauchmelder in der Wohnung verringern dieses Risiko enorm, indem sie rechtzeitig Alarm geben. „Die Lebensretter gibt es schon zu einem recht geringen Preis im Fachhandel. Sie dürfen in keinem Kinderzimmer und in keinem Schlafzimmer fehlen und sind das ideale Geschenk zu Weihnachten“, schlägt der Verbandsvorsitzende vor. Insbesondere auch deshalb, weil in Baden-Württemberg seit 2015 alle Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein müssen.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, helfen sechs einfache Tipps der Feuerwehr, Brände zu verhindern:
Am Donnerstag, dem 8. Dezember 2022 findet der deutschlandweite Warntag statt!
Das Ziel ist, die Menschen in Deutschland über die Warnmöglichkeiten im Ernstfall zu informieren und sie mit dem Thema Warnung vertraut zu machen.
Ab 11 Uhr werden vom Bund und von den Ländern auf verschiedenen Kanälen probehalber Warnmeldungen verschickt, beispielsweise über die NINA-Warnapp.
Neu wird in diesem Jahr das sogenannten Cell-Broadcasting sein. Hier erfolgen die Meldungen direkt auf das Handy, wobei Geräte mit älteren Versionen des Betriebssystems die Nachrichten nicht empfangen können. Details hierzu erfahren Sie auf der Internetseite des BBK
Angesichts steigender Energiepreise suchen viele Menschen nach alternativen Heizmethoden. Es wird deshalb in diesem Winter mit mehr Bränden in Wohnungen gerechnet. Kreisbrandmeister Joachim Wagner warnt dringend vor Heizexperimenten in den eigenen vier Wänden. Wegen der erhöhten Brandgefahr sollten weder bisher stillgelegte Feuerstätten, Feuerschalen, Grills oder Teelichtöfen noch alte Heizlüfter, Heizstrahler oder -decken in Wohnräumen zum Einsatz kommen. „Elektrische Geräte, die jahrelang zum Beispiel im feuchten Keller eingelagert waren, sind anfälliger für einen Kabelbrand oder Kurzschluss. Generell gilt: Vorsicht vor elektrischen Geräten mit defekten Kabeln und anderen Beschädigungen wie etwa sichtbaren Schmorspuren! Diese sollten nicht verwendet werden.
Nach mehreren Jahren wurde für die Maschinisten der Feuerwehren wieder die Abnahme der Geschicklichkeitsprüfung angeboten. Bei ziemlich regnerischem Wetter, was das Fahren und die Abschätzung von Abständen nicht gerade einfacher machte, haben neun Maschinisten aus den Feuerwehren Crailsheim, Gerabronn, Schwäbisch Hall und Wolpertshausen die schriftliche Prüfung und den geforderten Parcours erfolgreich gemeistert. Beim Befahren des Parcours hat sich gezeigt, wer die Abmessungen des Fahrzeugs kennt, weiß die Fahrzeugspiegel zu nutzen und auch auf die Zeichen der Einweiser zu achten. Trotz des vorgegebenen Zeitfensters, innerhalb dessen der Parcours durchfahren werden musste, war nicht Schnelligkeit und eine hohe Geschwindigkeit gefragt, sondern sicheres Fahren und Beherrschen des Feuerwehreinsatzfahrzeugs in schwierigen Situationen.
Nach der bestandenen Prüfung konnte Kreisbrandmeister Joachim Wagner die begehrten Abzeichen übergeben.
Leider gab es viele Absagen und krankheitsbedingte Ausfälle – bei den Teilnehmern und den Schiedsrichtern. Die Schiedsrichter kamen von den Feuerwehren Crailsheim, Schwäbisch Hall, Obersontheim und Untermünkheim.
Nach zweijähriger Pause konnten sich die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren wieder zum ungezwungenen Austausch bei einem gemeinsamen Sonntagsfrühstück im Ilshofener Feuerwehrhaus treffen. Von der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) gab Frank Obergöker einen interessanten und kurzweiligen Einblick in seine Arbeit und zeigte auf, wo bei den Feuerwehren eine Gefährdungsbeurteilung wichtig ist. Obergöker ist selbst Kommandant einer Feuerwehr und kennt somit auch den Blick auf mögliche Gefahren im Feuerwehralltag aus der Sicht der Feuerwehrleute. Die Beurteilung von Gefahren erfolge regelmäßig und automatisch im Einsatz- und Übungsdienst, so der Fachmann. Er machte jedoch deutlich, dass es auch bei feuerwehrfremden Tätigkeiten, wie Maibaum-Stellen oder Weihnachtsbaum-Sammelaktionen, wichtig sei, einen Leitfaden für sicherheitsrelevante Punkte aufzustellen.
Eine Vielzahl an Dokumenten zur Sicherheit im Feuerwehrdienst findet sich auf der Homepage der UKBW.
Der Verbandsvorsitzende Alfred Fetzer bedankte sich bei Frank Obergöker für dessen Kommen mit einem Geschenkkorb. Außerdem informierte er noch über kommende Veranstaltungen.
Was machst Du, wenn es brennt?
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 können sich am Wettbewerb "120 Sekunden, um zu überleben" beteiligen. Insgesamt winken Preise von 10.000,- €. Ziel des Wettbewerbs ist es, dass sich Jugendliche mit dem Thema Verhalten im Brandfall beschäftigen und darüber eine kreative Arbeit einreichen. Hierfür bieten sich Projekttage und Kreativkurse in den Schulen an.
Alle Infos zum Wettbewerb gibt es unter www.120sek.de.
Neben seinem Rückblick auf das vergangene Jahr gab Verbandsvorsitzender Alfred Fetzer den anwesenden Politikern in Obersontheim mit auf den Weg, sich für den Bürokratieabbau einzusetzen und nicht nur in „Sonntagsreden“ darüber zu sprechen. Konkret ging es Fetzer dabei um die Abwendung der Umsatzsteuerpflicht, die ab 2023 nicht nur die Kommunen, sondern auch die Feuerwehren treffen wird. Er appellierte an die Abgeordneten, Spielräume und Ausnahmeregelungen zu nutzen, um die Ehrenamtlichen in den Feuerwehren nicht mit noch mehr Arbeit zu belasten.
Fetzer rief dazu auf, sich in den Feuerwehren gegenseitig zu helfen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung bei der Energie- und Wirtschaftslage erwarte er, dass der soziale Friede auf eine harte Probe gestellt werde.
Nach der Laudatio von Stadtbrandmeister Armin Klingenbeck, der dem nach sieben Jahren ausscheidenden Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Haas eine professionelle Arbeitsweise bescheinigte, erhielt Haas nicht nur das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber,