Bei seiner Begrüßung der Delegierten im voll besetzten Saal des Feuerwehr-Gerätehauses in Ilshofen verband der stellvertretende Obmann der Altersabteilungen im Landkreis Schwäbisch Hall, Helmut Kurz, Rückblick und Ausblick.
Nach der Totenehrung sprach Sven Dressel vom Polizeipräsidium Aalen zum Thema „Sicher fit unterwegs“. Ältere Menschen sind den Fallzahlen zufolge deutlich sicherer als sie sich fühlen. Bei einigen Straftaten sind jedoch Seniorinnen und Senioren besonders betroffen – dies gilt vor allem für Betrugsdelikte. Dressel nannte hier einige Bereiche. So zeigte er Filmausschnitte zu Kreditkarten- und Geldbörsendiebstahl und sprach über zweifelhafte Dienstleister - von derzeit im Raum Hall umherziehenden Teerkolonnen bis hin zu Kochtopfverkäufern an der Haustür. Nicht selten gibt es auch Berichte über falsche Amtspersonen, insbesondere vermeintliche Polizisten, die an der Haustür oder auch am Telefon auf Datenjagd oder gleich auf Beutezug sind. Dressler: „Es gibt keine Bar-Verwarnungen durch Polizeibeamte in Baden-Württemberg“. Polizeibeamte würden auch niemals sensible Daten am Telefon abfragen - im Zweifelsfall sei im zuständigen Polizeirevier nachzufragen.
Neben dem beliebten Enkeltrick wird immer öfter die neue Variante Schwager-Trick gemeldet: Wenn sich jemand am Telefon als Familienmitglied in Not ausgibt, so Dressler, muss immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass da ein Trickbetrüger am Werk ist.
Niemand ist gerne einsam. Einsame Menschen werden viel leichter
Opfer von Betrugsdelikten, und für ältere Menschen gilt das in besonderem Maß. Hier zeigte Dressel unter dem Stichwort „Romance Scamming“, wie perfide Betrüger oft über lange Zeiträume in Internetbeziehungen Vertrauen aufbauen, Zweisamkeit und Glück verheißen, genau die Dinge schreiben, nach denen sich ein einsamer Mensch sehnt. Wenn dann ganz allmählich von Notlagen die Rede ist, wird viel zu oft bezahlt. Hauptkommissar Dressel eindringlich: „Niemals Geld an jemanden zahlen, den man nicht kennt“.
Aufgrund des steigenden Anteils an älteren Verkehrsteilnehmern, aber auch durch die steigende Zahl derer, die neue Verkehrsmittel wie elektrounterstützte Fahrräder nutzen - also E-Bikes und Pedelecs, die nur fahren, wenn dabei in die Pedale getreten wird -, steigt der Bedarf an solchen Beratungen ständig. Im weiteren Verlauf gab der Referent deshalb einen kleinen Überblick über die neuen Räder - jeder und jede kann ein elektrounterstütztes Fahrrad fahren, das auf eine Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer begrenzt ist. Beim so genannten S-Pedelec mit stärkerem Hilfsmotor, das höhere Geschwindigkeiten bis 45 Stundenkilometer ermöglicht, besteht Haftpflicht-, Führerschein- und Helmpflicht; dasselbe gilt natürlich für motorbetriebene Fahrräder mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 45 Stundenkilometer , die auch ohne den zusätzlichen Pedalantrieb fahren.
Ein weiteres Referat hielt Holger Rötter von der Verbraucherzentrale. Ist ein Beratungszentrum wichtig in einer Zeit, in der sich alles im Netz findet? Aber ja, so wurde deutlich, dass durchaus nicht alle Menschen wissen, wie sie sich im Internet zurechtfinden. Und: das persönliche Gespräch lasse sich ohnehin nicht ersetzen. Rötter nannte die Klärung von Details bei Mobilfunkverträgen, Rentenversicherungen oder Rückgaberechten von Waren, grundsätzlich die Bereiche Verbraucherrecht und Verbraucherberatung. Auch die Versicherungsberatung mit Infos zu Altersvorsorge und Geldanlagen werde zunehmend nachgefragt. Immer mehr Menschen über 60 nutzen PC, Smartphone, generell das Internet, ohne damit aufgewachsen zu sein. Sie tun sich oft sehr schwer mit der neuen Technik; für sie gibt es unter dem Schlagwort „Silver Surfer - Sicher online im Alter“ Vorträge der Verbraucherzentrale, auch zur Minimierung der mit der Internetnutzung verbundenen Gefahren.
Den Kassenbericht gab Roland Braun ab, dem Kassenprüfer Hans Sommer einwandfreie Arbeit bescheinigte. Die von Kreisbrandmeister Werner Vogel vorgenommene Entlastung wurde einstimmig erteilt.