Hinter Statistiken stecken oftmals nur nüchterne Zahlen, die
mit den Vorjahren oder anderen Vergleichszahlen verglichen werden. Bei der
Jahresstatistik der ausschließlich Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis ist
dies jedoch nur zum Teil so. Hinter den Zahlen stecken nämlich auch persönliche
Schicksale von Betroffenen oder deren Angehörigen. Sei es bei Verkehrsunfällen,
bei Bränden oder sonstigen Notfällen.
Im Landkreis Schwäbisch Hall sorgten zum Ende des
vergangenen Jahres 113 Feuerwehrfrauen und 3 105 Feuerwehrmänner dafür, dass die fast 189 000 Einwohner
des Landkreises jederzeit Hilfe erwarten können, wenn sie den Notruf 112
wählen. Dass diese ständige Einsatzbereitschaft kostenlos erfolgt und die
Arbeit der Feuerwehrleute nicht hauptberuflich sondern ehrenamtlich ist, darf
dabei nicht vergessen werden.
Im Durchschnitt rückten die 30 Freiwilligen Feuerwehren täglich insgesamt zwischen drei und vier Mal aus. Im ganzen Jahr 2012 wurden die Feuerwehren nämlich über 1 200 Mal alarmiert. Diese Alarmierungen laufen über die Integrierte Leitstelle in Schwäbisch Hall, die auch den parallel laufenden Rettungsdienst koordiniert. Die meisten Einsätze, nämlich 484, sind unter dem Stichwort „Technische Hilfe“ vermerkt. Darunter fallen Rettungseinsätze, bei denen die Feuerwehren technische Hilfsmittel, wie Rettungsschere oder -spreizer einsetzen, aber auch Einsätze bei denen Gefahrstoffe eine Rolle spielen. Für solche Fälle müssen Feuerwehrleute spezielle Ausbildungen durchlaufen. Gerade im Umgang mit gefährlichen Gütern ist heute immer mehr Spezialwissen gefragt.
Zusammen mit der Werkfeuerwehr der Firma Bosch in Crailsheim mussten zusätzlich 321 Brände unterschiedlicher Größe bekämpft werden. Außerdem galt es auch 55 Einsätze mit dem Einsatzstichwort „Insekten“ abzuarbeiten.
Die meisten der 231 festgehaltenen Fehlalarme kamen durch
Brandmeldeanlagen von Firmen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen zustande. Wobei
die Feuerwehren auch bei diesen Alarmierungen immer davon ausgehen müssen, dass
es ein Ernstfall ist.
Erfreulich ist, dass 126 Menschen bei Bränden und durch technische Hilfeleistungen aus ihren Notlagen gerettet wurden. Leider ist den Zahlen jedoch auch zu entnehmen, dass die Feuerwehrleute 17 Menschen nicht mehr helfen konnten. Die meisten Todesopfer (16) sind bei Verkehrsunfällen und anderen Einsätzen mit technischer Hilfe zu verzeichnen. Für die Betreuung der Angehörigen der Opfer aber auch der Hilfskräfte selbst, gibt es ein Kriseninterventionsteam und die Notfallseelsorger. Sie können ebenfalls bei Bedarf über die Leitstelle alarmiert werden. Sie alle verrichten ihre Tätigkeit ebenso freiwillig, wie die Feuerwehrleute.
Wie hoch der Wert der geretteten Sachwerte ist, geht aus der Statistik nicht hervor. „Leider kann niemand in Euro und Cent ausdrücken, welchen Wert es darstellt, wenn ein Brand in einer Firma rechtzeitig entdeckt und gelöscht wird“, so Kreisbrandmeister Jürgen Mors. „Nicht nur Gebäude, Maschinen oder Inventar können durch ein Feuer in Mitleidenschaft gezogen werden, bei einem Brand in einem Fabrikgebäude sind auch schnell Arbeitsplätze gefährdet“, zeigt Mors auf. Auch wenn im Brandfall der Feuerüberschlag auf Nachbargebäude verhindert werde, könne nicht immer präzise festgestellt werden, welche Werte dadurch erhalten bleiben.